Ausgabe 4 – 2021

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Qualifizierte Paarberatung ist von hoher Bedeutung – nicht nur für Paare selbst, auch und vor allem für die Kinder, mit denen sie den Alltag teilen und letztlich auch für den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt. Empirische Daten über die Motivationen und Hürden von Paaren, die sich dazu entscheiden, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, gibt es im deutschsprachigen Raum bislang so gut wie gar nicht. Diese Forschungslücke war Ausgangspunkt, im Rahmen des Masterstudiums der Klinisch-therapeutischen Sozialen Arbeit an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Aachen eine explorative Feldstudie zu realisieren. In ihrem Aufsatz Inanspruchnahme von Paarberatung als professionelle Hilfe bei Beziehungsproblemen stellen Sarah Ledwon & Mathias Berg die Ergebnisse einer naturalistischen und explorativen Studie in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung dar.

Ebenfalls höchst aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang eine Recherche zu paartherapeutischen Angeboten von Katharina Klees unter anderem aus dem Internet.  Angesichts dieser Erkundung kommt sie in ihrem Aufsatz zu der Fragestellung: Kann Paartherapie schaden? Brauchen wir einen Schutz für Familien in Not?

Laut Roth und Ryba (2016, S. 79) sind beide Dienstleistungen, Psychotherapie und Coaching, zwei Pole eines Kontinuums, mit einem Überschneidungsbereich, der viel größer ist, als bisher angenommen. Unter diesem Blickwinkel ist der Artikel von Alexander Schmidt und Andreas Glatz Coaching durch Vorgesetzte in der Finanzdienst­leistungsbranche – zu Eignung, Ethik, Quantität und Effektivität ein wichtiger Beitrag zu dem Feld. Denn in der betrieblichen Praxis werden vielerorts so genannte Vorgesetzten-Coachings durchgeführt. Welche davon tatsächlich als Coaching gewertet werden dürfen, ist jedoch zunächst unklar. Auf Basis der wissenschaftlichen Literatur werden daher in Bezug auf das Vorgesetzten-Coaching vier Mindestkriterien (berufliches Anliegen, Freiwilligkeit, Vertraulichkeit, Weiterentwicklung eines individuellen Lernprozesses), fünf Add-on-Kriterien (ausreichend Zeit, mitarbeiter*innenseitige Veranlassung, ethische Reflexion, Persönlichkeit des/der Vorgesetzten ist förderlich für das Beratungs-gespräch, für Mitarbeiter*in angemessene Lösung gefunden) und sieben Gelingensaspekte herausgearbeitet.

Im Bereich der Paar- und Familienberatung sind frühe Strukturen häufig der Grund, die Klient*innen eine Beratungsstelle aufsuchen lassen. So empfehlen wir ausdrücklich Gerd Rudolf: Strukturbezogene Psychotherapie. Leitfaden zur psychodynamischen Therapie struktu­reller Störungen in den Buchbesprechungen.

Gute Anregungen und Impulse bei der Lektüre wünschen Ihnen

Christine Kröger und Rudolf Sanders

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