25 Jahre Herausgeberschaft Beratung aktuell
Beratung aktuell, 26(1), 2025, 11–13
https://doi.org/10.30820/1437-3181-2025-1-11
beratung-aktuell.de | besserlieben.de/beratung-aktuellDie Entwicklung der institutionellen Landschaft der Paarberatung nahm mit der Gründung der DAJEB (Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e. V.) im Jahr 1949 ihren Anfang. Der Verein machte es sich zum Ziel, Eheberatungsstellen einzurichten und wissenschaftlich fundiert die Eheberatung weiterzuentwickeln. Es folgten andere Träger, insbesondere der katholischen und der evangelischen Kirche, getragen vor allen Dingen von ehrenamtlichem Engagement. In den 1970er und 1980er Jahren gab es fast in jeder Stadt eine Eheberatungsstelle. Damit einher ging seit den 1980er Jahren eine deutliche Professionalisierung der Paarberatung und ehrenamtliche Angebote wurden von qualifizierten hauptamtlichen Beraterinnen und Beratern übernommen. Heute gehen die institutionellen Angebote zurück und der freiberufliche Anteil der Paarberatung wächst. Dennoch bleibt es für Paare schwierig, ein qualifiziertes Hilfsangebot zu finden. So habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, die Qualität und Professionalisierung der Paarberatung voranzutreiben, unter anderem mit der Entwicklung der Partnerschule, einem integrativen Beziehungs-Kompetenzen-Training für Paare, das in der Grünen Liste Prävention beim Justizministerium in Niedersachsen geführt wird.
Gutes tun und davon reden war schon immer mein Motto. So begründete ich die Fachzeitschrift für Theorie und Praxis der Beratung. Exemplarisch für die Qualität und deren Bedeutung für die Professionalisierung der Beratung als angewandte Wissenschaft möchte ich drei Artikel nennen, die bis heute hilfreich und aktuell sind:
Mit der Ausgabe 1-2024 habe ich nach 25 Jahren die Herausgeberschaft beendet. Im Zuge dessen wurde mir nochmals deutlich, welchen Einfluss die Zeitschrift in der Beratungswissenschaft hatte. Als ich nach fast einem Jahr noch einmal die Rückmeldungen gelesen habe, um dieses Grußwort zu verfassen, war ich überwältigt. Denn mit dieser Wertschätzung meiner Herausgeberschaft hätte ich nicht gerechnet.
Zugleich verdankte die Zeitschrift ihr hohes Niveau der zuverlässigen Zusammenarbeit mit dem Junfermann-Verlag, dem intensiven fachlichen Austausch mit Dr. Notker Klann und Prof. Dr. Christine Kröger.
Mit Beendigung meiner Herausgabe bot Monika Wacker, Gründerin des Expert*innen-Netzwerks besser:lieben an, die Herausgeberschaft zu übernehmen und die dortigen Kontakte zu Fachleuten und Autor*innen für ein Weiterleben und Neugestalten der Zeitschrift zu nutzen.
Seit ich im Jahr 1998 die Idee hatte, die Zeitschrift zu gründen, hat sich das Feld der institutionellen Paarberatung stark verändert und der Schwerpunkt liegt mittlerweile eher bei freiberuflichen Akteur*innen im Feld. Das bedarf neuer Ideen und Kraft. Ein Hub dafür ist die Plattform besser:lieben, die freiberufliche Berater*innen in einer multiprofessionellen Community zusammenführt.
»Liebe Monika, mein kluges Unbewusstes ist sich ganz sicher, dass Du und dein Team einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Beratungswissenschaft mit der Übernahme der Herausgabe von Beratung aktuell leisten werdet. So ich wünsche ich Dir und deinem Team ein herzliches Glück auf! Rudolf«
Dr. Rudolf Sanders, Dr. Phil., Dipl. Päd., Integrativer Paartherapeut (EAG/FPI), Ehe- Familien und Lebensberater (Kath. BAG), Lehr- und Forschungstätigkeit im Bereich der Ehe- und Paarberatung, Begründer des Verfahrens Partnerschule ein anderer Weg in Ehe- und Paarberatung, Coaching und Therapie, bis zu seiner Pensionierung 2016 25 Jahre Leiter der katholischen Ehe- und Familienberatungsstelle Hagen & Iserlohn, seit 2016 Mitglied im Vorstand der DAJEB, der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend und Eheberatung. Rudolf Sanders findet man weiterhin unter PlanetPsy.de.